Nikolaus

 

 

Nikolaus

Ganz geheimnisvoll war Leandrah die letzten Tage gewesen. Der Nikolaustag stand vor der Tür.
Sie hatte ihre Stiefelletten sorgfältig geputzt und gewienert, jetzt glänzte das Leder so richtig.
Mal sehen, was dieses Jahr sich so darin anfand.
Im letzten Jahr hatte sie die neuen Pumps entnervt vor der Tür abgestellt, als sie von einer heißen Disconacht zurück kam. „Ooh, diese Blasen!“ Weil sie selbst so wütend darüber war, dass sie die Regel, nie in neuen Schuhen gleich tanzen zu gehen, missachtet hatte, mussten die Schuhe es büßen und die Nacht vor der Tür stehen. Am nächsten Morgen wollte sie sie wieder rein holen, nicht daran denkend, dass Nikolaus war… Was war das? Eine klebrige, weiße Flüssigkeit – roch merkwürdig…roch wie …
Das darf nicht wahr sein! Wer wagte es, in ihre neuen Schuhe zu wichsen!! Wutschnaubend war sie wieder an der Tür, ein kleiner Zettel lag dort: Ich konnte nicht widerstehen, anbei aber als Entschuldigung ein paar neue Nylons, deine Beine sehen darin garantiert noch heißer aus. Du kannst mir deinen getragenen gern vor die Tür legen, auch wenn sie Laufmaschen oder Löcher haben, am nächsten Tag findest du dann ein paar neue Nylons vor.
Also so gesehen, war es dann doch eine nette Sache gewesen, sie hatte das ganze Jahr keine neuen Strümpfe kaufen müssen.
Dafür konnte man die Schuhe doch ganz einfach wieder auswaschen.
Erst hatte sie noch überlegt nachzuforschen, wer der edle Spender war, aber dann war doch der Gedanke in den Vordergrund getreten: ‚Nikolaus ist ein guter Mann, dem man nicht genug danken kann.‘
Mal sehen, was dieses Jahr passierte, wenn sie die Stiefeletten vor der Tür stehen ließ.
‚Lasst uns froh und munter sein…‘ Dieses Lied bekam sie gar nicht mehr aus dem Kopf.
Sie selbst war zur Nikolausparty bei Jens eingeladen. Motto: alles um den Nikolaustag. Klaus hatte schon gesagt, dass er als Lebkuchenprinte gehen würde. Iris überlegte, ob sie als Orange kommen sollte. Jens selbst ging als Lebkuchenmann, Anja als Lebkuchenfrau, Andrés Überlegung ging dahin, sich in einen Nikolausstiefel zu verwandeln, und Malon wollte als Schneeflocke kommen.
Conny ging als Engelchen, ihre blonden Locken waren wie prädestiniert dafür. Tom spielte Knecht Ruprecht.
„Und als was gehst du, Leandrah?“ wurde sie von den anderen ständig gefragt. „Ich weiß noch nicht…keine Ahnung. Lasst euch einfach überraschen.“
Sie nahm sich ein paar Tage frei, hatte sie doch noch einiges an Überstunden, die eh nicht bezahlt wurden, zum Abfeiern genommen. Jetzt war sie unterwegs, auf der Suche nach einer Idee für die Party.
Schaufensterbummel. „Oh, ein neuer Dessousladen!“ Die Auslage sah gut aus. „Was wäre…“ Leandrah überlegte, ob sie sich in eine frivole Nicoletta verwandeln könnte: schwarz-rote Strapshalter mit dem passenden BH und Slip würden passen, schwarze Stiefel hatte sie zu Hause, Strümpfe würden sich anfinden.
Dann fehlte nur noch ein roter Mantel. Also erst mal rein und anprobiert… Sie hatte kein Problem damit, so in den Dessous aus der Umkleidekabine herauszutreten und sich vor dem Spiegel hin und her zu drehen, hier und da ein wenig nachzuzupfen…
Dass Männer vor dem Fenster stehen blieben und sie beobachteten, entging ihr. Bewundernde Blicke lagen auf ihr.
Jetzt drehte sie sich um, sah in diesem Augenblick den Auflauf vor dem Fenster, lächelte leicht. „Jungs, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“ Dabei drehte sie sich so, dass ihr Po nach draußen zeigte und sie diesen gekonnt rotieren ließ, dann sich nach vorn beugte, mit der rechten Hand durch den Schritt fasste und mit dem Finger die Poritze nachmalte... Noch ein paar Umdrehungen des Beckens, dann verschwand sie wieder in der Umkleidekabine, nicht ohne jedoch einen letzten Blick über die Schultern nach draußen zu werfen.
Es war schon ein interessantes Bild, die Männer so zu sehen: Hand auf der Hose, angespannt, teilweise verlegen, teilweise ebenfalls mit leichten Beckenbewegungen…
Mmmhhhh!
© alle Rechte vorbehalten November 2010

 

 

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